Dr. Hendrik Fenz (Freiburg) übernimmt Gastdozentur
16. Oktober 2013
Die Gastdozentur umfasst eine forschungsorientierte Lehrveranstaltung für Masterstudierende des Studiengangs „Kulturelle Grundlagen Europas“ und wird in das Themenfeld des Exzellenzclusters eingebunden sein.
Zum Inhalt des Seminars
Mit Panturkismus, Panislamismus und Panarabismus entwickelten sich Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts Ideologien, die ethnisch, religiös und/oder territorial ausgerichtet waren. Ihr Verbreitungsgebiet reichte von Russland über das Osmanische Reich bis weit in den arabischen Raum hinein. Wir dürfen diese Identifikationsmodelle verstehen als muslimisches Aufbegehren gegen eine real existierende wirtschaftlich-militärische sowie eine gefühlte geistige Überlegenheit des „Westens“. Mit der Adaption europäischer Konzepte setzte eine „muslimische Renaissance“ ein, die im aktuellen Neo-Osmanismus der Türkei fröhliche Urständ feiert.
Ziel des Seminars ist es zum einen, die Genese, die Eigenheiten und die vertikale wie horizontale Verbreitung dieser Ideologien beispielhaft zu untersuchen, diese andererseits auch in den Kontext soziologischer Debatten zu stellen. Letztlich gilt es im Seminar, deren Wirkkraft auf die aktuellen Entwicklungen des Nahen Ostens zu verfolgen.
mittwochs, 13:30 Uhr bis 15:00 Uhr
Universität Konstanz, Raum D 435
mehr über das Oberseminar im Vorlesungsverzeichnis
Über den Dozenten
Hendrik Fenz ist promovierter und habilitierter Turkologe. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kulturkonflikte und Kulturtransfer zwischen Europa, dem Osmanischen Reich und dem Nahen Osten; die Ideen- und Mentalitätsgeschichte im Osmanischen Reich/Türkei sowie die politische Partizipation und Zivilgesellschaft in der Türkei, im Kaukasus und in arabischen Transformationsstaaten. Damit widmet sich Hendrik Fenz einem Themenkomplex, der an der Universität Konstanz bisher wenig erforscht wurde.